Morgens um halb 9 brechen wir auf. Doch zunächst muss ich Anton aus dem Bett zerren. Neben ihm liegt der Mac. Anton hat die Springbreak Woche oft und lange geschlafen, er hatte sich eine Erkältung zugezogen. Einen Kaffee Latte später sind wir in Montecito im besten Starbucks "in Town". Auf gemütlichen Speckleder Sofas unterhält man sich (eher weniger), lugt ins iPhone oder liest Zeitungen wie die LA Times oder das WSJ. Obwohl frisch gedruckt, werden die Zeitungen von den Gästen ohne vorherigen Kauf gelesen. Habe noch nicht herausgefunden, ob das legal ist.
Wir cruisen entlang der jetzt blühenden Küstenhänge, erklimmen die sanften und auch wuchtigen Anstiege, um wieder gemächlich in die Ebene von LA zu gleiten und in den latenten LA traffic jam einzutauchen. Die San Bernadino Mountains sind nicht mehr schneebedeckt. Wir tanken in White Oak auf, der BMW schlürft gierig das 91 Oktan Getränk. Für den Auto-Opa gibt es ab jetzt nur noch das Beste. Der bedankt sich abends mit nicht stinkendem Motor.
Neben der Tankstelle liegt ein Trader Joes. Der gehört zu Aldi, das Angebot begeistert nicht so. Heute haben wir keinen Eintritt in Universal Studios, unser Pass gilt an 180 Tagen, aber nicht an diesem. Für einen Zoobesuch zeigt Anton keine Begeisterung. Ein Blick auf das iPhone und Google zeigt uns weitere mögliche Aktivitäten in LA auf. Anton interessiert das Besteigen des Hollywood Zeichens.
Wir fahren abseits des überfüllten Highways (Google zeigt Stau an) die Ventura Avenue Richtung Hollywood. Noch 52 Minuten von White Oak aus. Unterwegs fällt mir links der Strasse ein Gitarrengeschäft auf: Das Guitar Center in Sherman Oaks, 14209 Ventura Blvd. Der Laden ist ein El Dorado für Musiker. Wir halten uns annähernd 2 Stunden dort auf, probieren Drums, E-Gitarren, Keyboards. Am Ende verlassen wir das Geschäft mit einer Fender E-Gitarre samt Schulterband, Picks, Kabel und Verstärker.
Weiter führt unsere Fahrt durch die Beverly Hills, wunderbar grüne Hügel und Täler. Selbst in den steilsten Lagen werden Häuser gebaut. Hier und da wird ein Stück des Berges abgekratzt, der Überhang mit Beton ausgespritzt und das Haus in die freigewordene Stelle platziert.
Für die Wanderung brauchen wir Wasser, da es heute warme 28 Grad hat. Parken das Auto in North Hollywood. Hier, etwas abseits vom Strip gibt es Parkplätze, man muss es nur wissen. Im letzten Jahr hatten wir verzweifelt einen Parkplatz gesucht. Wir holen das gute Lake Arrowhead Wasser im Gelson's, essen dort von der Hot Bar.
Weiter zum Griffith Park. Am Parkeingang ist ein Parkplatz frei. Schnell wird uns klar: Das Hollywood Sign ist zu weit entfernt, wir wählen den Anstieg zum Observatorium. Etwa 1 Stunde Fussweg hoch. Viel los hier. Auf dem Weg ergeben sich grandiose Blicke auf die Stadt. Der Eintritt zum Observatorium ist frei. Es wurde von Oberst Griffith erbaut. Dieser hat mit Silberhandel in (Neu) Mexiko Geld verdient und dann in Kalifornische Immobilien investiert.
Das Observatorium wurde erst nach seinem Tod fertig. Eine famose Lebensleistung, die heute vielen Menschen Freude bereitet. Im Inneren zeigen verschiedene Ausstellungen die Geschichte der Astronomie, den Aufbau unseres Sonnensystems oder die Entwicklung des Universums.
Ein Asteroiden Impact Simulator lädt zum Ausprobieren ein. Anton's Spiel und Experimentiertrieb ist geweckt, auch meiner. An dem Computer lassen sich Durchmesser, Geschwindigkeit, Dichte, Aufprallwinkel usw. des Asteroiden festlegen. Mit den gewählten Parametern lässt man sodann Brocken auf die Erde los. Anton wählte gleich 1000 km Durchmesser, was zur vollständigen Zerstörung der Erde führt.
In der Ausstellung erfährt man etwa auch, dass in den 50ern eine Frau in den USA von einem Meteroitenstück getroffen wurde, das durch ihr Dach in die Küche schlug, vom Boden abprallte und dann ihre Hüfte streifte. Ein Foto belegt dieses Ereignis der anderen Art.
Wir steigen wieder herab, fahren zu Supercuts, dann noch zum IKEA. Pünktlich um 20:48 Uhr sind wir am LAX. Oder auch: Gerade rechtzeitig. Das Flugzeug von Natalia und Katharina ist angekommen, doch sie sind nicht hier. Wir warten, bis das Tor geschlossen wird. Da klingelt schließlich das Telefon. Sie sind im nächsten Terminal angekommen. Ihre Koffer waren nicht auf dem Gepäckband, wir holen sie am Servicestand ab.
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