Samstag, 20. Juli 2019

summer vacation day3

day3: Fresno -> Yosemite -> Bridgeport

Wir stehen vor 5 Uhr auf. Katja ist d'accord, Anton protestiert. Habe nur etwa 2 Stunden geschlafen. Das Hotel-Frühstück ist ab 6, um rechtzeitig im Yosemite Valley zu sein, müssen wir schon um 5 losfahren. Ohne Frühstück 18 Meilen zu wandern erscheint mir schließlich übermotiviert. Wir beschließen, Nan nicht zu treffen. Simse ihm die Absage. Doch nun sind wir schon wach. Talia und Anton probieren einen zweiten Schlaf bis zum Frühstück um 6, Katja und ich machen einen Gang rund ums Hotel.

Frühstücken, einpacken, leider vergessen wir Anton's Netzteil. Volltanken, auf Natalias Wunsch. Kurz vor 9 sind wir am Eingang vom Yosemite. Nach kurzem Stau können wir hineinfahren. Am Eingang gibt es keine Landkarte, die hätten wir kurz dahinter bekommen können.

Wir halten an der ersten Station, daneben ein Hotel mit viktorianischem Charakter. Eine Tankstelle verkauft Benzin zu Preisen über 5 USD. Es gibt viele Merchandising-Artikel. Draußen hängt ein Telefon, es bietet neben bekannter Kommunikation kostenlose Telefonate an. Man kann verschiedene Dienste anwählen, unter anderem Bible reading. Ich erwarte einen Computer oder Bandschleife und bin erstaunt, einen Menschen anzutreffen. Die Kinder sehen an der Tankstelle ein Wohnmobil mit Deutschen. Es gefällt ihnen, so zu reisen. Wir planen auch mal Wohnmobil zu mieten.

Nächster Halt ist ein Campingplatz am Fluss. Das Wasser ist kalt. Wie so oft ist auch hier eine Picknickstelle mit Tischen, Bänken, fest installierten Grills, sowie einer Toilette. Bald kommen schon die ersten Amerikaner (mit Hund), Mexikaner (mit Familie) und rollen ihre Kühlboxen, Verpflegungs-Taschen und Getränkekisten heran. Wir brechen wieder auf.

Weiter geht es durch Wald. Doch viel Bäume, ja ganze Berghänge sind verbrannt. Allmählich kommt die Frage auf, was hier so interessant sein soll? Dort, ein Hinweisschild: View Tunnel. Hmm, klingt interessant, wir fahren hindurch. Dann kommt der Schock im positiven Sinn. Es öffnet sich der Blick auf das Yosemite Valley. Was man nun sieht, ist unbeschreiblich. Man kann sich keine schönere Landschaft vorstellen. Links der El Capitan, vorne rechts der Bridalveil Fall, dann der Sentinel, dahinter der Halfdome. Das Tal wirkt surreal anmutig, wie ein Gemälde. Entsprechend ist der Besucherparkplatz total überfüllt.

Unten im Tal werden sich diese Eindrücke noch verstärken. Aber zunächst zum Bridalveil Fall, dt. Brautschleier. Wir parken das Auto am Waldrand. Während Katja auf den Bäumen klettert, beseitige ich einige Müllreste, die ich vorfinde. Als wir uns dem Wasserfall annähern, wird die Luft feucht. Hoch oben glitzert weiße Gischt im Sonnenlicht. Pure Kraft, als Ingenieur könnte man gleich an Stromgewinnung denken, doch wie sollte man das bei solcher Schönheit. Das Wasser fällt hier das ganze Jahr über, während die 5 bis 6 anderen Wasserfälle im Sommer versiegen. Katja und mir macht es Spaß, auf den großen Bouldern zu klettern, die hier liegen. Sie wirken wie die Murmeln von Riesen. Es gilt die richtige Stelle zum Angriff des Boulders zu finden. Anton übergibt sich, er ist schlapp.

Als wir zum Auto zurückkehren hat sich eine Stau darum gebildet. Mit einem gewagten Maneuver fahren wir am Stau vorbei und erhalten kurzfristig freie Fahrt. Am El Capitan wird der Verkehr jedoch dichter, es gibt kein Durchkommen mehr. Eine gewaltige Autokolonne schiebt sich durch den loop des Valleys. Die einzige Möglichkeit, die Schleife abzukürzen, vergeben wir. Mir wird es irgendwann zu bunt, wir fahren aus auf einen Campingplatz. Dieser liegt direkt am Fluss. Zum Schwimmen ist es jedoch zu kalt, mehr als Hüfthöhe geht nicht. Danach kann ich endlich ein Sch(l)äferstündchen halten. Dieser Power Nap ist erholsam. Kraft tanken für den weiteren Stau.

Tipp: einen der Shuttle-Busse nehmen, die haben eine eigene Spur.

Wir fahren bestimmt insgesamt 2 Stunden innerhalb dieser Blech-Karawane. Geplanter letzter Stop: die Lower Falls. Die Kinder bleiben im Auto, beide schlafen. Natalia bleibt in der Nähe des Autos, ich habe die Erlaubnis, zum Fall zu gehen :-) Nach der Prozession inmitten der Besuchermassen durch ein Wäldchen, gelange ich zu einer Plattform vor dem Fuß des Falls. Auf einer Abzweigung davor kann man vermutlich halblegal direkt zu den auftreffenden Wassermassen vordringen. Ich lasse diese Möglichkeit außer Acht, da ich meinen Alleingang nicht weiter hinauszögern will. Gleichzeitig steht man hier am Fusse einer fast senkrechten Bergwand, so dass es um etwa 5 Uhr schon dunkel ist.

Zurück am Auto geht es weiter und wir orientieren uns zur 120. Wiederum bringen wir etliche Höhenmeter hinter uns. Ich will noch ein "letztes Foto" schießen. Was wir noch nicht wissen: es gibt einen weiteren Teil des Yosemite, der noch viele wunderschöne Fotomotive bereithält. Mehr dazu gleich. Katja hat Hunger. Eigentlich hat sie alle 2 Stunden Hunger, da sie nicht so viel isst. Wir halten an einer Station, diese hat nichts warmes zu Essen. Außer vermutlich im Valley existieren hier im Park keine Restaurants.

Nach dem Überwinden etlicher Höhenmeter, fahren wir nun in den High Yosemite. Dieser ist eine Welt für sich. Es liegt Schnee, auch direkt neben der Straße. Die Strasse windet sich in vielen Anläufen auf bis über 9000 Fuß. Hier oben gibt es riesige Wiesen, große abgeflachte Felsen eignen sich bestimmt prima zum Klettern. Wir wollen noch einmal anreisen, um mehr Zeit hier verbringen. Auch erleben wir grandiose Ausblicke, etwa auf den Halfdome von oben. Als wir den Park verlassen, dämmert es schon. Neben der Ausfahrt ist ein großes Schneefeld. Wir fahren nun in einen andern Park ... Name? ...

Die Straße führt über den Tioga Pass. Die aufgebauten Höhenmeter müssen wir dahinter wieder abspecken. Die abfallenden Wände neben der Strasse sind beängstigend steil und tief. Die Abfahrt ist so lang, dass die Bremsen anfangen zu vibrieren. Ich versuche den optimalen Mix zwischen Bremsphasen zu finden. Nach langer Abfahrt kommen wir endlich nach 9 pm in Lee Vining an. Alle haben riesigen Hunger. Wir bestellen 3 Mal Angus Cheeseburger, und ein mexik. Gericht für Natalia. Es kommen Trucker-Portionen. Die Kinder essen ihre "Teller" nur halb auf. Es ist fast 10 Uhr und vollständig dunkel, als wir das Hotel in Brigdeport erreichen.

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We fixed it

12/13/2020 my iPhone screen broke. This happened at Paradise Cove at Big Bear Lake, when Anton asked me for the time. Short after that I had...