Sonntag, 3. November 2019

LA(nges Wochenende)

Habe noch 4 Urlaubstage, die ich irgendwie loswerden muss. Die reichen abzüglich Urlaub und Telecommute für fast alle Montage bis zum Ende des Jahres. Los geht’s mit dem 4.11. also morgen. Ein langes Wochenende ist etwas Feines. Am Sonntag kann man noch ganz entspannt bleiben. Und das taten wir heute: Wir relaxten auf einer Fahrt in unsere geliebte Metropolregion L.A.

Da heute Nacht die Zeit umgestellt wurde, konnten wir eine Stunde länger schlafen. Um viertel nach 7 waren wir schon fast bereit loszufahren. Doch nach Popocuffs, Zähneputzen und iPhone Speicher aufräumen war es schon 8:30. 10 Minuten später "hit the road".

Neuen Kaffeeshop in SB ausprobiert: Low Pigeon, Kaffee grinder aus Stuttgart. Ist aber etwas säuerlich, also Zucker 'rein. Hinter Oxnard wechseln wir von der 101 auf den PCH oder Highway 1 Richtung Port Hueneme / Point Mugu.

Unterwegs überholen wir einige Gruppen Fahrradfahrer. Es gibt mehrere Möglichkeiten für gute Fotos. Am Straßenrand liegt eine ausgemusterte Motorhaube. Heißa, macht das Laune, darauf herumzuspringen. Eine Frau meint, es mache wohl Spaß, sich wieder als 12-jähriger auszuleben. Als wir weiterfahren, merken wir, dass heute eine organisierte Fahrradtour stattfindet. Am Straßenrand sperren Polizisten ab, Versorgungsstationen säumen den PCH 1. Es ist ein wunderbarer Tag, die Sonne scheint, das Meer glitzert, was will man mehr für eine Tour, sei es per Auto oder per Rad? Mein Plan: diese Strecke selbst mit dem Fahrrad abzufahren. Anton freut sich schon "auf einen ganzen Tag Playstation".

In Malibu halten wir an, ich werfe mich in die Badehose. Anton mag nicht. Das Wasser ist kühl und angenehm erfrischend. Die Oberfläche ist hier ruhiger und die Sicht klarer als in Santa Barbara. Draußen schwimmt ein Seelöwe. Er taucht in unregelmäßigen Abständen etwa 20 Fuß entfernt auf. Ich weiß nicht, wie ich ihn einschätzen soll. Beschließe, mir ein Tauchmesser zu besorgen.

Einige Meilen weiter sieht man den Pier und das Ferris Wheel von Santa Monica. Ich parke kostenlos am Straßenrand. Guter Platz eigentlich, aber Müll liegt auf dem Bürgersteig und es stinkt. Kurzer Besuch auf dem endlosen Strand von Santa Monica. Sportler, Selbstdarsteller und Touristen sind hier unterwegs. Weiter auf dem PCH 1, der eine Kurve nach links vollzieht und danach als Interstate 10 weitergeht. (Anm.: der Interstate 10 führt an der gesamten Südkante der USA von LA bis Jacksonville, Florida. Wir sind ihn in den Sommerferien eine große Strecke entlang gefahren, von San Antonio, Texas bis Pensacola, Florida)

Wenig später überkommt uns Hunger. Wir fahren heraus, gerade eben war Culver City. Wir sind fahren ein Stück zurück und parken am Venice Blvd. Die Restaurants sagen uns nicht zu, wir biegen nach links ab. Anton erkennt das Kirk Douglas Kino in der Ferne. Wir kennen die Gegend. Hier waren wir nach Natalias und Katjas Abreise Burger essen. Wir gelangen auf den Culver Blvd und gehen ins Restaurant Akasha, laut Yelp wird modernes Amerikanisches Essen serviert. Die Bedienung ist freundlich und witzig, die Atmosphäre angenehm. Anton: "ich nehme aber kein kids menu". Gut, für ihn bestelle ich einen Burger, für mich Omelette mit Mushrooms und Salat. Das Essen ist sehr gut! Anton's Burger ist der höchste, den ich je sah. Mir ist unklar, wie er den essen kann. Doch er schafft es, auch die Kellnerin ist verblüfft. Zum Omelett wird Aprikosenmarmelade gereicht, der Salat ist gut gepfeffert. Sehr lecker!! Der Preis ist jedoch ebenso "gepfeffert". Naja, was soll es. (Anm.: der Burger ist zusammen mit dem in San Antonio der beste, den ich in den USA aß).

Frischt gestärkt setzen wir uns in den BMW und fahren zum Exposition Park. Hier finden wir wieder einen guten kostenlosen Parkplatz. Neben den Coliseum, in dem 1932 die Olympischen Sommerspiele stattfanden, sind hier etliche Museen. Im Technikmuseum waren wir bereits letztes Jahr, Anton möchte in das "Museum of Natural History". Läuft ja wie geplant :-) Es gibt viele Dioramen und auch große Hallen mit Dinosauriern und amerikanischen Großsäugetieren, die schon ausgestorben sind. Unter anderem lebte hier ein großes Pferd, das aber bereits vor 11.000 Jahren ausstarb. Wir schaffen nicht das ganze Museum, Anton hat irgendwann keine Power / Lust mehr. (Anm.: Über das Museum ließe sich ein eigener Artikel schreiben, mangels Zeit bleibt der aber im Konjunktiv.)

Der letzte Punkt auf dem Tagesplan ist das YMCA. Wir fahren auf das "Y" in Hollywood zu. Erstaunlicherweise finde ich einen Parkplatz! Doch wir sehen schon von außen: der Pool ist leer, kein Wasser drin. Drinnen erfahren wir: Der Pool wird renoviert, ist erst in 2 Wochen wieder geöffnet. Ich hole mir immerhin einen Besuchsnachweis ab. Wir fahren zurück. Der Freeway ist voll, es ist schon dunkel. In Agoura Hills fahren wir 'raus, holen endlich etwas zu trinken und einen Snack. Kurz nach 8pm sind wir zu Hause. 12 Stunden unterwegs!

Fazit: Es war ein toller Tag bei 27 Grad und strahlendem Sonnenschein. Und das im November. Anton hat sich den ganzen Tag beschwert, doch am Ende gefiel ihm der Tag "gut". Nicht geschafft: Century City, Guitar Store.

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